Diagnose Bauchaortenaneurysma: Behandlungsstrategie der Gefäßchirurgie im Klinikum Jung-Stilling in Siegen
SIEGEN. Ein Aneurysma an der Aorta kann eine tickende Zeitbombe sein. Wussten Sie, dass Albert Einstein, Thomas Mann und Charles de Gaulle an einem Aneurysma an der Bauchschlagader gestorben sind? Es kann in allen Bereichen der Aorta auftreten, am häufigsten jedoch ist das Bauchaortenaneurysma (BAA). Die Aussackung der Hauptschlagader ist vor allem deshalb so gefährlich, weil es bei einem Riss zu starken inneren Blutungen kommen kann. Im Klinikum Jung-Stilling der Diakonie Siegen werden sowohl die offene Operation, als auch das endovaskuläre Verfahren zur Behandlung der Erkrankung der Aorta mit einer Stent-Prothese angewandt.
Wie entsteht ein Aneurysma?
Als Hauptfaktor für die Entstehung eines Aneurysmas an der Aorta im Bauchraum nennt Chefarzt Dr. med. Ahmed Koshty die sogenannte Arteriosklerose. Fünf von hundert Männern über 65 Jahren und mit Bluthochdruck sind nach Angabe der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin von einer Erweiterung der Aorta betroffen und müssen sich regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. Besonders auffällig dabei: Raucher sind überdurchschnittlich gefährdet, ein Aneurysma auszubilden. Hinzu kommt eine erbliche Vorbelastung.
Was sind typische Symptome für ein Aneurysma an der Brust- und Bauchaorta?
Ein Aortenaneurysma ist häufig symptomlos – und das macht es zugleich so besonders gefährlich. Bei großem Aneurysma oder kurz vor Einriss der Aussackung können starke Schmerzen im Rücken, Brust, Bauch und Flanken auftreten. Diese Schmerzen stellen in der Regel eine Notfallsituation dar. Lebensbedrohlich wird es für den Patienten dann, wenn das Aneurysma platzt. In diesem Fall ist eine Notfalloperation indiziert. Bei Patienten ohne Symptome dient die Screening-Untersuchung der systematischen Diagnostik. Zeigt sich bei dieser Untersuchung ein Aneurysma, ist bei kleineren Aussackungen eine regelmäßige Ultraschalluntersuchung wichtig. Ab einer Größe der Aussackung von fünf Zentimetern ist eine geplante operative Versorgung empfohlen.
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