Patienten mit Gefäßerkrankungen profitieren in jeder Hinsicht von einem Nikotinverzicht
Neben anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder erhöhten Blutfetten erhöht vor allem Nikotinkonsum die Wahrscheinlichkeit für viele Herz- und Gefäßerkrankungen. Für ein Aneurysma der Aorta ist Rauchen sogar der größte Risikofaktor. Dabei ist es auch egal, wie häufig man raucht. „Nur ein kompletter Verzicht auf das Rauchen hilft, wenn an der Aorta ein Aneurysma vorliegt. Denn die Wachstumsrate von Aortenaneurysmen ist bei Rauchern dreimal höher als bei Nichtrauchern, unabhängig von der Menge des Nikotinkonsums“, erklärt Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen. Das ist deshalb gefährlich, weil mit einem schnellen Wachstum des Aneurysmas auch die Rupturgefahr steigt.
Aneurysma der Aorta: Rauchen erhöht langfristig Gefahr eines Aneurysmas
Selbst zehn Jahre nach Beenden des Nikotinkonsums bleibt das Risiko eines Aortenaneurysmas im Vergleich zu Menschen, die nie geraucht haben, noch erhöht. Das erhöhte Aneurysma-Risiko durch Nikotinkonsum betrifft insbesondere Frauen. Raucherinnen haben ein viermal so hohes Risiko für die Entwicklung eines Aortenaneurysmas als Nichtraucherinnen. Außerdem wachsen Aneurysmen bei Frauen in der Regel schneller als bei Männern. Die Wachstumsgeschwindigkeit und damit die Rupturgefahr erhöhen sich nochmals deutlich, wenn die Frau raucht. Was Frauen ebenfalls mehr gefährdet, ist, dass sie aktuell noch nicht für ein reguläres Screening-Programm vorgesehen sind. Das Aneurysma-Screening wird derzeit nur für Männer ab 65 Jahren von den Krankenkassen bezahlt.
Aorta und Aneurysma: Rupturgefahr durch vorbeugenden Eingriff bannen
Die Gefahr einer lebensbedrohlichen Aortenruptur steigt mit der Größe und Wachstumsgeschwindigkeit des Aneurysmas. Deshalb wird in diesen Fällen meist zu einer vorbeugenden Operation oder einem interventionellen Eingriff geraten. Am zertifizierten Aortenzentrum des Jung-Stilling Klinikums in Siegen ist die Ausstattung für einen interventionellen, endovaskulären Eingriff besonders gut: Neben einem modernen Hybrid-OP steht dem Team eine spezielle Prothese für den Eingriff zu Verfügung. Der Universalstent wurde von Dr. Koshty und einem Forscherteam entwickelt und kann bei fast jedem Patienten Anwendung finden, sodass die Wartezeit auf eine an die Anatomie des Pateinten angepasste Sepzialanfertigung entfällt.