Ein rupturiertes Aneurysma kann lebensbedrohlich sein. Wie lässt sich einer Ruptur vorbeugen?
Bei den meisten Patienten wird ein Aortenaneurysma nur zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen entdeckt und verursacht keinerlei Beschwerden. Dennoch wird ab einem bestimmten Durchmesser oder einer bestimmten Wachstumsgeschwindigkeit die operative oder interventionelle Versorgung empfohlen. Denn damit steigt die Gefahr einer Aortenruptur deutlich an. Von einer Aortenruptur spricht man, wenn die Aorta einreißt und Blut außerhalb der Gefäßwand der Aorta nachweisbar ist. Man unterscheidet zwischen einer freien Ruptur, bei der das Blut ungebremst in die Bauchhöhle läuft und einem gedeckt rupturierten Aortenaneurysma, bei der die Ausbreitung des Blutes durch Knochen oder umliegendes Gewebe gebremst wird.
Wie verfahren Gefäßchirurgen bei einem nicht rupturierten Aortenaneurysma?
„Bei einem nicht rupturierten Aneurysma ist die Aorta durch eine Aussackung der Wandschichten erweitert. Bis zu einer bestimmten Größe dieser Aussackung sind regelmäßige Ultraschallkontrollen ausreichend. Außerdem sollte der Betroffene, um ein weiteres Fortschreiten zu verhindern, vorhandene Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte oder bestehenden Nikotinkonsum so weit wie möglich abstellen“, stellt Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling heraus. Wenn die Größe oder Wachstumsgeschwindigkeit des Aneurysmas einen bestimmten Wert überschreiten, wird zu einer Versorgung mittels offener Operation oder minimal-invasiver endovaskulärer Intervention (EVAR) geraten.
Was kennzeichnet ein rupturiertes Aortenaneurysma?
Ein rupturiertes Aortenaneurysma ist ein absoluter Notfall. Als häufigstes Symptom werden akute, starke Bauch- oder Rückenschmerzen beschrieben. Weil durch die Gefäßverletzung in kurzer Zeit viel Blut austreten kann, kommt es zügig zu einem Abfall des Kreislaufs. Mehr als jeder zweite Patient überlebt eine Aortenruptur nicht. In der Regel erreichen nur diejenigen lebend das Krankenhaus, die eine gedeckte Ruptur haben. Bei einer freien Ruptur besteht kaum eine Überlebenschance. Im Krankenhaus wird eine sofortige Versorgung durchgeführt. Dr. med. Ahmed Koshty: „Wenn möglich wird die minimal-invasive Technik angewandt, weil diese die Ruptur schneller überstenten kann und deshalb einen Überlebensvorteil für den Patienten bringt.“