Die Gefäßchirurgie unterscheidet bei der Klassifikation von Gefäßen solche, die das Blut zum Herzen hin oder vom Herzen weg transportieren. Die Venen befördern das sauerstoffarme Blut aus dem Körper und das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge zum Herzen. Wenn das Blut aus dem Körper kommt, ist sein Sauerstoffgehalt gering. Anders verhält es sich bei den Venen im Lungenkreislauf. Hier transportieren Venen mit Sauerstoff angereichertes Blut aus der Lunge zum Herzen.
Im Vergleich zu den Arterien, die sauerstoffreiches Blut in den Körper befördern, ist der Blutdruck in den Venen deutlich geringer. Das Blut in den Arterien wird durch den Herzschlag transportiert. Eine wichtige Funktion beim Rücktransport des Blutes in den Venen zum Herzen hin übernehmen dabei die Venenklappen: Sie sorgen dafür, dass das Blut nicht wieder in die herzfernen Körperbereiche zurückfließt, wenn sich die Muskeln entspannen.
Venen haben wie alle Blutgefäße eine typische Dreischichtung ihrer Wand. Sie teilt sich in die Tunica interna, die Tunica media und die Tunica externa. Meist ist die Wand der Venen dünner als die der Arterien.
Etwa 7000 Liter Blut transportieren unsere Venen an einem Tag zum Herzen zurück – eine hohe Belastung, das die Venen anfällig für Krankheiten macht. Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist von leichten Venenveränderungen betroffen. An Krampfadern, sogenannten Varizen, leiden etwa 15 Prozent, an Folgestadien wie Venenentzündungen oder einem Offenen Bein etwa 13 Prozent.