Die auch als Raucherbein bekannte Erkrankung am besten frühzeitig behandeln lassen
Was ist die Schaufensterkrankheit? Die medizinisch als periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) bezeichnete Erkrankung ist eine Folge von Arteriosklerose. Im Verlauf zunehmend eingeengte Arterien in den Beinen verursachen Schmerzen. Im späten Stadium kann sogar eine Amputation von Teilen des Beines notwendig sein. Dies soll unbedingt verhindert werden. Dafür stehen verschiedene Therapien zur Verfügung. Besondere Bedeutung kommt einer Änderung des Lebensstils zu, vor allem dem Rauchstopp.
Schaufensterkrankheit: die Symptome im Verlauf und ihre Ursachen
Bei Arteriosklerose bilden sich Ablagerungen in den Arterien, die den Gefäßquerschnitt verkleinern und die ansonsten elastischen Gefäße starr werden lassen. Das behindert den gesunden Blutfluss, der der Versorgung der Körpergewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen dient. Dramatisch ist dies, wenn Gehirn oder Herz betroffen sind, denn dann drohen Schlaganfall oder Herzinfarkt, man spricht dann von der zentralen arteriellen Verschlusskrankheit. Aber auch in den Extremitäten (peripher) kann eine Einengung oder ein Verschluss der Schlagadern in Schmerzen und im schlimmsten Fall in einem Absterben von Gewebeteilen münden. Man spricht dann von einer pAVK oder von der Schaufensterkrankheit.
Im Anfangsstadium treten bei der Schaufensterkrankheit noch keine Symptome auf, obwohl die Beinarterien bereits verengt sind. Die Beinmuskeln haben bei Bewegung einen erhöhten Bedarf an Sauerstoff, weshalb die Erkrankung üblicherweise zuerst durch Schmerzen beim Gehen auffällt. Beim Stehenbleiben verschwindet der Schmerz nach kurzer Zeit wieder, da sich die Muskulatur erholt.
Dieser Symptomatik ist die Bezeichnung Schaufensterkrankheit geschuldet, weil Betroffene häufige Gehpausen einlegen müssen – wie bei einem Schaufensterbummel.
Die schmerzfreie Gehstrecke wird unbehandelt immer kürzer. Schreitet die Erkrankung fort, können sogar Schmerzen in Ruhe auftreten. Aufgrund einer anhaltenden Mangelversorgung heilen später selbst kleine Wunden nicht mehr.
Welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden bei Verdacht auf Raucherbein eingeleitet?
Ärzte haben bereits anhand der typischen Symptome den Verdacht auf eine pAVK. Um die Diagnose zu sichern, tasten sie die Fußpulse und vergleichen den Blutdruck an allen Extremitäten. Die Farbduplex-Sonographie kann das Strömungsverhalten des Blutes und Engstellen in den Beingefäßen darstellen. Gelegentlich erfolgt zusätzlich eine Angiographie per Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
Im frühen Stadium verordnen Ärzte ein strukturiertes Gehtraining, das das Wachstum neuer Blutgefäße anregen soll, um Umgehungskreisläufe zur Überbrückung der Engstellen zu bilden. Sobald die Diagnose gestellt ist, besteht ein wichtiger Therapiebaustein in der Vermeidung von Risikofaktoren für Arteriosklerose. Neben dem Rauchen sollen unter anderem eine ungesunde Ernährung sowie Bewegungsmangel vermieden werden. Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte müssen ausreichend behandelt werden.
Darüber hinaus können durchblutungsfördernde Medikamente zum Einsatz kommen. Zusätzlich hindern sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer die Blutplättchen daran, sich zusammenzulagern und so das Gefäß weiter einzuengen.
Wie wirkt sich die Schaufensterkrankheit auf die Lebenserwartung aus?
Spätestens dann, wenn in Ruhe Beinschmerzen auftreten, werden Ärzte eine operative oder interventionelle Therapie vorschlagen. Diese dient der Beseitigung bestehender Engstellen. Mithilfe eines Katheters können Gefäße aufgedehnt und per Gefäßprothese (Stent) offengehalten werden. Manchmal werden auch die Gefäßablagerungen durch eine offene Operation entfernt. In einigen Fällen besteht die Therapie in der operativen Anlage eines Umgehungsgefäßes (Bypass). Es kann aus einem körpereigenen oder künstlichen Material bestehen, das den Blutstrom um die Engstelle herumführt.
Ist die Durchblutung so stark gestört, dass Wunden nicht mehr heilen, drohen Infektionen, die sich in die Tiefe ausbreiten können. In diesem Fall hilft oft nur noch die Amputation des betroffenen Körperteils, um einen lebensbedrohlichen Verlauf zu verhindern. Die Schaufensterkrankheit verkürzt die Lebenserwartung durchschnittlich um zehn Jahre.