Stent-Prothese: Moderne Technik zur raschen, schonenden Behandlung bei Aneurysma an der Aorta
In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich bei der Versorgung von Aneurysma Patienten viel getan. Waren früher lange, schwere Operationen an der Tagesordnung, so können Betroffene heute meist durch eine minimalinvasive Behandlung versorgt werden. So wie am Aortenzentrum des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen: Dort ist seit Neuestem eine spezielle Stent-Prothese im Einsatz, die sich auch für schwierig zu behandelnde Aneurysmen im Zwischenbereich von Bauch- und Brust-Aorta eignet. Chefarzt Dr. med. Ahmed Koshty beschreibt die Herausforderung: „In diesem Bereich zweigen mehrere große Blutgefäße für Leber, Nieren, Darm und Milz ab. Bisher mussten anhand aufwendiger 3D-Messungen individuelle Spezialprothesen für jeden einzelnen Patienten angefertigt werden, was einige Wochen dauern konnte. Der neue Universalstent lässt sich hingegen anatomisch anpassen, was entscheidende Vorteile für Patienten haben kann.“
Universalstent stabilisiert Aneurysma an der Aorta von innen heraus
Die Universal-Prothese namens E-NSIDE ist also bewusst als „Produkt von der Stange“ konzipiert, um Patienten rascher operieren zu können. Sechs Jahre Forschungszeit stecken in der Hightech Prothese, die Dr. med. Koshty gemeinsam mit Experten des Medizintechnik Unternehmens Jotec (Hechingen) entwickelt hat. Das Besondere an dem Modell ist, dass es über innenliegende Seitenarme – sogenannte Branches – für die abzweigenden Blutgefäße verfügt. „Für den Übergang zu den Organen setzen wir spezielle Brücken Stents ein“, erklärt Dr. Koshty. „Diese können wir millimetergenau platzieren, entsprechend der individuellen Anatomie des Patienten.“
Aneurysma an der Aorta muss zeitnah versorgt werden
Ein Aneurysma an der Aorta verursacht in vielen Fällen zunächst keine Beschwerden. Doch wenn das Gefäß reißt, endet das nicht selten tödlich. Umso wichtiger ist es, rasch zu reagieren und das krankhaft erweiterte Blutgefäß durch spezielle Gefäß Prothesen zu entlasten. Den neuen Universal Stent E-NSIDE können Dr. Koshty und sein Team ohne lange Vorbereitungen verwenden, wenn die Zeit drängt. Das kann die Überlebenschancen der Betroffenen erhöhen. Der Eingriff erfolgt schonend in minimalinvasiver Technik über einen Zugang in der Leiste.