Beim Aneurysma des Aortenbogens ist die Gefäßchirurgie des Jung-Stilling Klinikums in Siegen gefragt
SIEGEN. Eine Gefäßaussackung (Aneurysma) im Aortenbogen ist eine Herausforderung für die Gefäßchirurgen wie auch die Herzchirurgen. „Eine komplizierte Operation“, schildert Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Nur wenige Kliniken in ganz Europa sind in der Lage, bei dieser Erkrankung endovaskulär minimalinvasiv zu operieren, darunter die Diakonie Klinik für Gefäßchirurgie unter der Leitung von Dr. med. Koshty. Doch was genau ist so herausfordernd? Der Chefarzt erklärt: „Bei einem Aortenbogen-Aneurysma kommt es zu einer Gefäßaussackung am Aortenbogen in unmittelbarer Nähe des Herzens und den Abzweigungen zu Gehirn und Armen. Um ein Aortenbogen-Aneurysma zu therapieren, waren bislang das Eröffnen des Brustkorbs und der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine notwendig.
Ein Aneurysma am Aortenbogen kann heute endovaskulär behandelt werden
Die minimalinvasive endovaskuläre Versorgung des Aortenbogens ist kein Standardverfahren, dennoch beschreibt Dr. med. Koshty ein kontrollierbares Risiko bei diesem Eingriff. Wichtig dabei ist das Offenhalten der hirn- und armversorgenden Gefäße. Die Gefäßchirurgie im Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen ist eine von wenigen Kliniken in Europa, die diese Operation mit für den Patienten individuell angefertigten Stents durchführt. Die Implantation eines Stents als endovaskulärer Eingriff ist mittlerweile ein Standardverfahren in der Therapie von Aneurysmen an der Aorta. Im Bereich der Aorta ascendens, dem sogenannten aufsteigenden Teil der Aorta, ist die offene Operation immer noch Goldstandard. Dazu wird der Kreislauf des Patienten über eine Herz-Lungen-Maschine aufrechterhalten.
Operation am Aortenbogen – wie sieht ein „Aortenbogen-Stent“ aus?
Die Operation am Aortenbogen ist eine besondere Herausforderung für die Gefäßchirurgen. Der spezielle Stent für den Aortenbogen, der dabei verwendet wird, verfügt über zwei Arme, die in den von der Aorta abgehenden Gefäßen für Kopf und Arme platziert werden. Der Stent-Hauptkörper schaltet das Aortenbogen-Aneurysma aus. Die Arme dienen der Aufrechterhaltung der Durchblutung von Kopf und Armen. Dieser besondere Stent wird individuell für die Patienten angefertigt.