Symptomatisches Aortenaneurysma: Höhere Rupturgefahr, erhöhtes perioperatives Risiko
Ein Aortenaneurysma ist meistens eine Zufallsdiagnose, die im Rahmen eines Screenings oder nebenbefundlich im Rahmen einer CT-Untersuchung auffällt. In der Regel verursacht es keine Beschwerden. Viele Patienten merken nie in ihrem Leben etwas von ihrem Aneurysma. Bei großen unentdeckten Gefäßerweiterungen besteht jedoch jederzeit die Möglichkeit einer Ruptur, die den Patienten in akute Lebensgefahr bringen kann.
Welche Symptome verursacht ein Aortenaneurysma?
Weist ein Patient Symptome auf, kommt es meist zu diffusen Bauch- oder Rückenschmerzen, die im Unterbauch oder in der Steißregion empfunden werden. Manche Patienten leiden unter Schwindel. Teilweise findet man einen tastbaren pulsierenden Tumor im Bauch. Wenn sich im Aneurysma Blutgerinnsel bilden, können embolische Ereignisse wie Gefäßverschlüsse an Nieren, Darm oder unteren Extremitäten auftreten. Liegt eine Infektion oder Vaskulitis dem Aneurysma zugrunde, können auch unspezifische Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust vorkommen. Verursacht ein Aneurysma Beschwerden, ist die Gefahr für den Patienten deutlich höher als beim asymptomatischen Aortenaneurysma, aber niedriger als bei der Aortenruptur.
Symptome deuten auf drohende Ruptur des Aortenaneurysmas hin
Symptome eines Aneurysmas treten dann auf, wenn es so groß ist oder so schnell wächst, dass benachbarte Strukturen komprimiert werden. Das verursacht kontinuierliche, bohrende, viszerale Schmerzen. Ein Aneurysma, das aufgrund seiner Größe oder Wachstumsgeschwindigkeit Beschwerden verursacht, hat eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit zu rupturieren. Diese Patienten sollten deshalb zum nächstmöglichen Termin dringlich operiert werden. Auch nach der Versorgung des Aneurysmas ist bei symptomatischen Patienten die Rate an Komplikationen höher und die Langzeitprognose schlechter. Die Unterschiede in der Letalität sind jedoch geringer, wenn statt der operativen Versorgung eine endovaskuläre „Reparatur“ durchgeführt wird. Die Leilinien empfehlen deshalb, symptomatische Patienten, falls es technisch möglich ist, mittels EVAR zu versorgen.