Aneurysma / Lexikon

Einleitung

Die Aortenruptur stellt einen akuten, lebensbedrohlichen Notfall dar, bei dem es zum Zerreißen der Wand der Hauptschlagader (Aorta) kommt. Ohne sofortige medizinische Intervention kann die durch die Ruptur entstandene massive innere Blutung schnell zum Tod führen.

Klassifikation

Aortenrupturen lassen sich in spontane und traumatische Formen einteilen. Spontane Rupturen resultieren häufig aus bestehenden Erkrankungen wie einem Aortenaneurysma oder einer Aortendissektion. Traumatische Rupturen entstehen durch äußere Gewalteinwirkung, z.B. bei Verkehrsunfällen. Je nach Schweregrad wird der Aortenriss in vier Grade eingeteilt, an denen sich die Behandlungsstrategie orientiert

Symptome – Beschwerden

Typische Symptome einer Aortenruptur sind plötzliche, heftige Schmerzen in der Brust, dem Rücken oder Oberbauch, die oft als „Vernichtungsschmerz“ beschrieben werden. Weitere Anzeichen können Blutdruckabfall, Tachykardie, Atemnot, neurologische Ausfälle und Bewusstlosigkeit sein.

Differentialdiagnosen

Die Symptome einer Aortenruptur können denen anderer akuter Notfälle ähneln, wie etwa einem Herzinfarkt, einer Lungenembolie oder einem perforierten Magenulkus. Diese Differentialdiagnosen müssen rasch ausgeschlossen werden.

Ursachen

Häufige Ursachen für eine Aortenruptur sind Aneurysmen und Aortendissektionen, die durch degenerative Veränderungen der Gefäßwände entstehen. Traumatische Aortenrupturen werden durch massive äußere Krafteinwirkungen, z.B. bei Autounfällen, verursacht.

Folgeerkrankungen

Unbehandelt führt eine Aortenruptur zum Tod. Trotz adäquater Versorgung können Komplikationen nach operativer Versorgung auftreten. Diese umfassen z.B. schwere Schockzustände, Organversagen und neurologische Schäden durch Minderdurchblutung.

Anamnese

In der Notfallsituation ist eine schnelle Anamnese entscheidend. Wichtige Informationen sind vorausgegangene Erkrankungen der Aorta, plötzlicher Schmerzbeginn und mögliche Unfälle.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung kann eine blasse Haut mit niedrigem Blutdruck und schnellem Puls als Zeichen der schockbedingten Blutarmut auffallen. Zudem kann der Bauch druckschmerzhaft sein und sich prall anfühlen.

aortenriss

Medizingerätediagnostik

Die Computertomografie (CT) ist das Mittel der Wahl zur Diagnose einer Aortenruptur. Sie ermöglicht eine genaue Darstellung des Risses und die Planung der weiteren Behandlung. Ultraschall kann als ergänzende Untersuchung dienen.

Prävention

Zur Prävention gehören das Management von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Arteriosklerose sowie die frühzeitige Erkennung von Aortenaneurysmen, insbesondere bei Risikopatienten.

Operative Therapie

Die Therapie besteht in der sofortigen operativen Versorgung des Aortenrisses, entweder durch offene Chirurgie oder endovaskuläre Verfahren. Ziel ist die rasche Blutungskontrolle und Stabilisierung des Patienten.