In der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling arbeiten Experten für Erkrankungen der Aorta
SIEGEN. Erkrankungen an der Aorta, der Hauptschlagader des menschlichen Körpers, können im Akutfall ein unmittelbar lebensbedrohliches Ausmaß annehmen. Aortenaneurysmen, also Aussackungen der Aorta, können bei einer Ruptur einen medizinischen Notfall darstellen, der einen schnellen operativen Eingriff erforderlich macht. Wird ein Aneurysma im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt, braucht es gefäßchirurgisches Expertenwissen, um anhand der Größe und der Lage entscheiden zu können, welche Therapie in Frage kommt. Wie wichtig Erfahrungen mit Operationen an der Aorta sind, hat die Barmer Krankenkasse gerade im Kontext der Veröffentlichung des Krankenhausreports 2018 hervorgehoben. Die Krankenkasse betont, dass die Auswahl der Klinik bei einem Aneurysma an der Aorta abdominalis Einfluss auf die Überlebensrate haben kann.
Fachkompetenz für Erkrankungen an der Aorta wird am Aortenzentrum Südwestfalen gebündelt
Im Aortenzentrum Südwestfalen am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen werden Erkrankungen der Aorta wie Aneurysmen, Verschlüsse und Einengungen der Aorta, aber auch Krankheiten an der Halsschlagader sowie Verengungen der Beinschlagadern oder chronische Wunden, zum Beispiel im Zusammenhang mit Krampfadern, behandelt. Die Klinik bündelt gezielt Kompetenzen in diesem Bereich und nutzt einen modernen Hybrid-Operationssaal, der für Patienten schonendere Operationsverläufe und eine exakte Operationsvorbereitung ermöglicht. So kann zum Beispiel über eine endovaskuläre Therapie mit Hilfe eines Aortenstents die gesamte Aorta bei komplexen Pathologien oder mit Beteiligung von wichtigen abzweigenden Arterien behandelt werden. Chefarzt Dr. Ahmed Koshty ist einer der wenigen Ärzte in Europa, der ein Aneurysma am Aortenbogen mit Hilfe eines speziell gefertigten Stents behandeln kann.
Warum ist es wichtig, Erkrankungen der Aorta in einem Kompetenzzentrum behandeln zu lassen?
Im Krankenhausreport 2018 betont die Barmer, dass nicht nur die Überlebensrate, sondern auch die Komplikations- und Wiederaufnahmeraten bei einem Aortenaneurysma an zertifizierten Zentren besser waren, als an nicht zertifizierten Krankenhäusern. Die Kasse spricht sich deshalb dafür aus, Operationen aufgrund eines Bauchaortenaneurysmas nur in zertifizierten Gefäßzentren oder in Kliniken mit einer hohen Zahl an Fällen durchführen zu lassen. Sie plädiert für die Einführung einer Mindestmenge an Operationen pro Klinik und Operateur. In Deutschland waren im Jahr 2017 109 Gefäßzentren durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert, darunter die Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen.
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