Die Kompressionstherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung verschiedener Erkrankungen der Venen und Lymphgefäße an den Extremitäten. Sie sorgt für einen geringeren Querschnitt der Gefäße. Dadurch wird eine Rückführung von Blut und Lymphe in Richtung Herz gefördert. Es kann mit Verbänden gewickelt werden. Weiterhin gibt es Kompressionsstrümpfe sowie Klett- oder Wrap-Verbände. Die Kompressionstherapie findet unter anderem Anwendung bei chronischer Venenschwäche, Thrombosen und Wassereinlagerungen (Ödemen) sowie nach bestimmten Operationen.
In verschiedenen Krankheitsphasen ist ein jeweils angepasster Druck erforderlich. Kompressionsstrümpfe gibt es daher in vier Kompressionsklassen. Verbände können neben der Auswahl eines mehr oder weniger elastischen Materials unterschiedlich fest gewickelt werden. Dabei ist körperfern mehr Druck erforderlich als körpernah.
Kompressionsverbände werden meist in der akuten Phase der Erkrankung eingesetzt, Kompressionsstrümpfe eignen sich zur Weiterbehandlung sowie zur Vorbeugung. Wrap-Verbände haben den Vorteil, dass sie vom Patienten selbständig angepasst werden können.
Um Gewebeschäden durch Druckstellen zu vermeiden, müssen Unebenheiten an der Extremität durch Polsterung ausgeglichen werden. Sollten sich Zehen beziehungsweise Finger blau oder weiß färben und gefühllos werden, muss das Kompressionsmaterial entfernt werden, ebenso bei Kurzatmigkeit oder zunehmenden Schmerzen. Generell ist zu beachten, dass die Therapie bei Patienten mit einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder einer schweren Herzschwäche nicht angewendet werden darf.