Bei Erkrankungen der Hauptschlagader können Leben durch eine Aorten-OP gerettet werden
SIEGEN. Die Hauptschlagader (med. Aorta) schließt als größtes unserer Blutgefäße direkt an das Herz an und verteilt über Gefäßabzweigungen das Blut an den gesamten Körper. Erkrankt sie, kann unter Umständen eine Operation notwendig sein. Kathetergestützte Interventionen sind besonders schonend. Nach solchen minimalinvasiven Eingriffen sind Betroffene in der Regel rasch wieder fit und können in vielen Fällen weitgehend ohne Einschränkungen leben.
Wie das Leben nach Aorten-OP weitergeht, entscheidet unter anderem die Wahl des Eingriffs
Eine offene Operation ist bei Erkrankungen der Hauptschlagader wie Aortenaneurysma oder Aortendissektion zunehmend seltener erforderlich. Vielfach genügt das Einsetzen von Gefäßstützen (Stents). Die kleinen Schnitte für den Zugang zum OP-Gebiet heilen meist rasch und reduzieren postoperative Schmerzen. Während nach einer offenen Operation mit bis zu drei Monaten Genesungszeit gerechnet werden muss, können Patienten nach dem Einsetzen eines Stents bereits nach wenigen Tagen aus der Klinik entlassen werden und dürfen sich bald wieder körperlich belasten.
Das Aortenzentrum im Diakonie Klinikum Jung-Stilling Siegen verzichtet nach Möglichkeit auf eine offene Operation. „In unserem modernen Hightech-Hybrid-OP ist ein besonders sicheres Operieren möglich. Um zudem die Wartezeit auf einen notwendigen Eingriff zu verkürzen, können wir in bestimmten Fällen auf einen von uns entwickelten Universalstent zurückgreifen, der an die individuellen anatomischen Verhältnisse der Aorta anpassbar ist“, erklärt Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie.
Für viele Betroffene ist das Leben nach Aorten-OP nicht oder nur geringfügig verkürzt
Regelmäßige Kontrollen sind nach einem Eingriff an der Aorta unverzichtbar. Dazu werden wiederholt bildgebende Untersuchungen (Gefäßultraschall oder Computertomographien mit Kontrastmittel) durchgeführt. So können eventuelle Spätkomplikationen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Ist der Eingriff erfolgreich verlaufen und sind während der Genesungszeit keine Komplikationen aufgetreten, ist die Lebenserwartung für viele nicht eingeschränkt. Allerdings kommt das auf den Einzelfall an, denn es gibt Umstände, die das Leben dennoch verkürzen können, etwa bestimmte Begleiterkrankungen.
Betroffene haben selbst einen wesentlichen Einfluss darauf, wie ihr Leben nach einer Aorten-OP weitergeht. Sie sollten ihre Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen reduzieren. Das beinhaltet, nicht zu rauchen und Blutdruck, Blutfettwerte und Blutzucker gut einstellen zu lassen. Optimal ist daneben eine gesunde Lebensführung mit reichlich Bewegung und ausgewogener Ernährung.