Barmer spricht sich bei einem Aneurysma der Aorta im Bauchraum für OPs in zertifizierten Zentren aus
SIEGEN. Die Krankenkasse Barmer rät ihren Versicherten zur Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen mit Blick auf ein Aneurysma an der Aorta abdominalis, auch als Bauchaortenaneurysma bezeichnet. Das Screening der Bauchaorta ist seit Januar 2018 bei Männern über 65 Kassenleistung. Die Barmer warnt zugleich davor, diese Untersuchung in Kliniken durchführen zu lassen, denen es an Erfahrung mit Operationen an der Aorta mangelt. Eine spezialisierte Klinik in diesem Bereich ist das Aortenzentrum Südwestfalen der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Das ärztliche Personal unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Ahmed Koshty in diesem Kompetenzzentrum ist für Operationen an der Aorta besonders qualifiziert und erfahren.
Zahl der Aneurysmen an der Aorta abdominalis wird Experten zufolge steigen
Nach Angaben im Barmer Krankenhausreport 2018 gibt es etwa 200.000 Frauen und Männer in Deutschland, die eine erweiterte Bauchschlagader aufweisen. Aufgrund der demographischen Entwicklung rechnen Experten mit einer steigenden Zahl dieser Diagnose, sodass dieses Krankheitsbild im Klinikalltag an Bedeutung gewinnen wird, heißt es im Report.
- Im Zeitraum von 2006 bis 2016 ist demnach die Zahl der Patienten mit einem diagnostizierten Bauchaortenaneurysma um etwa 25 Prozent von 8.300 auf 10.400 Patienten gestiegen.
- Die Screeningprogramme hätten sich in anderen Ländern wie England, USA und Schweden bereits etabliert. Ihr Nutzen konnte empirisch nachgewiesen werden, so der Report.
Aneurysma an der Aorta abdominalis – Barmer rät zur Vorsicht bei der Wahl der Klinik
Die Barmer hebt hervor, dass Sorgfalt bei der Auswahl der Klinik die Überlebenschance für einen geplanten Eingriff aufgrund eines Aneurysmas an der Aorta abdominalis verbessern kann. Zudem spiele die gewählte Operationsmethode dabei eine Rolle. Patienten mit einem Bauchaortenaneurysma ohne Ruptur, die in einem zertifizierten Zentrum behandelt werden, haben nach Angabe der Krankenkasse ein Jahr nach der Operation eine um 1,6 Prozent geringere Sterblichkeitsrate als Patienten, die in einem nicht-zertifizierten Krankenhaus behandelt wurden. Dieser Unterschied erhöhte sich der Krankenkasse zufolge nach drei Jahren auf zwei Prozentpunkte.
Bild: © megaflopp / Fotolia