Gefäßchirurgen in Siegen behalten Wachstum des Aortenaneurysmas im Blick
SIEGEN. Patienten mit einem bekannten thorakalen Aortenaneurysma (TAA) sollten sich einer regelmäßigen Kontrolle und gegebenenfalls einer medikamentösen Begleittherapie unterziehen. So lautet die Empfehlung von Chefarzt Dr. med. Ahmed Koshty, der am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen die Gefäßchirurgie und das Aortenzentrum leitet. Unter bestimmten Voraussetzungen könnten Betablocker den biomechanischen Stress durch auf die Wand der Aorta senken, so ließe sich die Wahrscheinlichkeit verringern, an einer Ruptur des Aneurysmas zu versterben.
Bei Patienten mit Marfan Syndrom zeigte sich beim Einsatz von ACE Hemmern eine Auswirkung auf das Wachstum der Gefäßanomalie.
In welchen krankheitsbedingten Zusammenhängen kann ein Aortenaneurysma auftreten?
Ein thorakales Aortenaneurysma tritt häufig an der Aortenwurzel sowie der Aorta ascendens auf. Die Aorta descendens zeigt seltener eine solche Gefäßanomalie. Ältere Patienten, Patienten mit Bluthochdruck sowie Raucher sind häufiger betroffen. Ein Aortenaneurysma kann jedoch auch im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen, Infektionen, Bindegewebserkrankungen oder Traumata in Verbindung stehen. Vorsorgeuntersuchungen werden neben Risikopatienten auch Verwandten ersten Grades von Patienten mit einem Aortenaneurysma empfohlen.
Indikationen zur Therapie eines Aortenaneurysmas
Im Durchschnitt wächst ein Aortenaneurysma etwa 0,1 Zentimeter pro Jahr. Das Wachstum wird durch Vorliegen einer Bindegewebserkrankung begünstigt. Ist das Aortenaneurysma kleiner als fünf Zentimeter, liegt das Risiko einer Ruptur bei unter zwei Prozent. Es steigt jedoch bei Aneurysmen mit einer Größe über sechs Zentimetern auf sieben Prozent an. Eine Indikation zur endovaskulären bzw. operativen Versorgung des Aortenaneurysmas wird ab einer Größe von 5,5 Zentimetern zum Thema. Allerdings fällt die Entscheidung immer im Einzelfall, auch mit Rücksicht auf den Gesamtzustand des Patienten, die Geschwindigkeit des Wachstums sowie die Lage des Aortenaneurysmas. Patienten mit Marfan Syndrom können unter Umständen bereits früher operiert werden. Dabei geben Gefäßchirurgen heute endovaskulären Eingriffen nach Möglichkeit den Vorzug.