Die Hauptursache für ein Aortenaneurysma ist Arteriosklerose
SIEGEN. Leider sind die Raucherzahlen in der deutschen Bevölkerung in den vergangenen Jahren wieder angestiegen. Die meisten Raucher wissen, dass ihr Verhalten die Gesundheit schwer schädigen und Lebensjahre kosten kann. Dennoch fällt es ihnen auch bei gutem Vorsatz oft schwer, mit dem Rauchen aufzuhören.
Patienten in der Gefäßchirurgie sind überwiegend Raucher
Gefäßchirurgen sehen in ihren Abteilungen überdurchschnittlich viele Raucher. Das hat mit den durch das Rauchen verursachten Gefäßschädigungen, namentlich der Arteriosklerose, zu tun. Sie ist nicht nur der Grund für Herzinfarkte und Schlaganfälle, sondern auch für die periphere arterielle Verschlusskrankheit und das Aortenaneurysma – zwei Erkrankungen, die auch die Gefäßchirurgen in Siegen regelmäßig behandeln.
„In Verbindung mit der Therapie müssen wir mit den Patienten auch über die Bedeutung einer Raucherentwöhnung sprechen“, stellt Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling heraus. „Denn wenn sie weiter rauchen, wird die Arteriosklerose sehr wahrscheinlich fortschreiten und kann erneute gefäßchirurgische Eingriffe erforderlich machen. Es geht darum, Lebensjahre und Lebensqualität zu gewinnen.“
Der Risikoreduktion kommt beim Aortenaneurysma eine besonders große Bedeutung zu
Das Aortenaneurysma ist gefürchtet wegen der Gefahr des Einreißens, das mit einer lebensbedrohlichen Blutung einhergehen kann. Umso wichtiger ist es für diese Patientengruppe, ihre Risikofaktoren zu reduzieren, allen voran das Rauchen.
„Lange wurde kontrovers diskutiert, ob E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung sinnvoll sind. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass sie insbesondere Rauchern nützen können, die es mit anderen Therapien nicht geschafft haben, aufzuhören“, erläutert Dr. Koshty. „Immerhin reduziert man mit E-Zigaretten die Schadstoffaufnahme um 95 Prozent und vor allem die Schadstoffe aus dem Rauch zeichnen für die Gefäßschäden verantwortlich.“ Diese Tatsache bildet auch den Hintergrund der aktuellen Positionierung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin anlässlich des Weltnichtrauchertages 2023, die Entwöhnung mithilfe von E-Zigaretten zu befürworten. Gleichwohl bleibt die E-Zigarette sehr umstritten.