Bei einem Aneurysma in bestimmten Bereichen der Aorta wird ein spezieller Stent benötigt
SIEGEN. Das viszerale Segment ist der obere Teil der Aorta im Bauchraum. Dieser Abschnitt verläuft unterhalb des Zwerchfells. Hier gehen die Eingeweideschlagadern (Viszeralarterien) zu Magen, Milz, Leber, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse und Nieren ab. Ist dieser Teil der Bauchaorta von einem Aneurysma betroffen, ist die Anfertigung eines speziellen Stents notwendig. Für jeden Patienten wird ein individuell angefertigter Stent verwendet. Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt in der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, vergleicht ihn gerne mit einem Fingerabdruck. Auch wenn die Behandlung einer Gefäßaussackung im Bauch oder Brustbereich mittlerweile als Standardeingriff gilt, ist beim Bauchaortenaneurysma im Viszeralsegment Spezialwissen gefragt.
Custom made Prothese – Implantation an der Aorta in speziellen Gefäßzentren
Beginnt ein Bauchaortenaneurysma im Bereich der Viszeralarterien, muss ein spezieller Stent für den Patienten gefertigt werden, der exakt an die Gefäße des jeweiligen Patienten angepasst ist. „Maßarbeit für den Patienten“, beschreibt Chefarzt Dr. med. Koshty. Die Produktions- und Lieferzeit beträgt acht bis zwölf Wochen. „So können wir das Aneurysma ausschalten, die Durchblutung sichern und somit die Organe am Leben erhalten“, erklärt Dr. med. Ahmed Koshty. Die dabei verwendeten Stents sollten nur von darauf spezialisierten Zentren eingesetzt werden.
Aneurysma der Aorta: Die Implantation im Aortenzentrum Jung-Stilling Siegen
Das endovaskuläre Verfahren bei einem Bauchaortenaneurysma ist für den Patienten im Vergleich zu einer offenen Operation deutlich schonender. Endovaskulär bedeutet „innerhalb des Gefäßes“. Dabei wird eine Stentprothese über die Gefäße in der Leiste, ggf. der Arme, in die Aorta eingebracht. In der Gefäßchirurgie in Siegen nutzen die Ärzte den modernen Hybridsaal: Unter Röntgendurchleuchtung erfolgt die kontrollierte Implantation des Stents während der Operation. Der große Vorteil dieses Verfahrens: Die Bauchhöhle muss nicht geöffnet werden und der stationäre Aufenthalt verkürzt sich. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen in Form einer Computertomographie sind notwendig und werden im Diakonie Klinikum Jung-Stilling durchgeführt.