Wissenswertes zur Erkrankung an der Aorta von den Gefäßchirurgien in Siegen
Die Aorta ist die größte Arterie im menschlichen Körper. Man nennt sie auch Hauptschlagader. Sie entspringt unmittelbar aus der linken Herzkammer, verläuft ein kurzes Stück nach oben, macht dann einen Bogen und zieht durch den Brustkorb nach unten bis in den Bauchraum. Etwa auf Höhe des vierten Lendenwirbels teilt sie sich in die beiden Beckenarterien auf. Normalerweise hat die Aorta im Bauchraum einen Durchmesser von etwa 20 Millimetern.
Wie kommt es zu einem Aorten Aneurysma?
Wenn die Aorta einen Durchmesser von mehr als dem 1,5-fachen des Normwerts überschreitet – im Bauchraum wären das 30 Millimeter – spricht man von einem Aorten Aneurysma. Ungefähr 80 Prozent aller Aneurysmen der Aorta befinden sich im Bauchraum. Man bezeichnet sie dann als abdominale Aorten Aneurysmen. Die genaue Ursache, warum sich ein Aorten Aneurysma entwickelt, ist nicht ganz klar. Es gibt aber verschiedene Risikofaktoren, die das Auftreten begünstigen. Dazu gehören vor allem Nikotinkonsum, eine fortgeschrittene Arteriosklerose oder Bluthochdruck. Aber auch nicht beeinflussbare Risikofaktoren wie höheres Alter, männliches Geschlecht oder eine positive Familienanamnese sind bekannt. Die Erweiterung der Hauptschlagader entsteht durch eine Aussackung der Gefäßwand.
Warum ist ein abdominales Aorten Aneurysma gefährlich?
Meistens verursacht ein Aorten Aneurysma keine Beschwerden, sondern wird nur zufällig im Rahmen einer anderen Untersuchung entdeckt. Trotzdem muss das Aneurysma regelmäßig kontrolliert und falls erforderlich behandelt werden. Eine ausgesackte Gefäßwand ist dünner als normalerweise und kann deshalb Belastungen potenziell weniger standhalten. Die große Gefahr besteht deshalb darin, dass das Aneurysma rupturieren kann. Dabei reißt die Gefäßwand ein. Neben starken Schmerzen kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einem massiven Blutverlust in den Bauchraum. „Selbst bei optimaler medizinischer Versorgung überleben nur wenige Patienten eine Aortenruptur“, erklärt Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen und verweist auf das Früherkennungsangebot zum Aortenscreening für alle Männer über 65 Jahre, das Behandlungsoptionen vor einer Ruptur eröffnen kann.